Krank durch Stress: Das sind die Begleiterscheinungen

Signale der Überforderung

Krank durch Stress: Dass Stress ernste gesundheitliche Schäden verursachen kann, ist heutzutage bekannt. Sie sollten die Signale ernst nehmen.

Überstress und Krankheit stehen in enger Beziehung zueinander. Seit den 70er-Jahren wurden diese Zusammenhänge intensiv erforscht. Krankheiten, die mit Stress in Zusammenhang gebracht werden, sind zum Beispiel Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Rückenschmerzen und psychische Erkrankungen (vor allem Angst und Depression).

Krank durch Stress: Kognitive Überforderungsreaktionen

Dauerstress führt zur Einengung von Wahrnehmung und Informationsaufnahme (Scheuklappeneffekt). Auch Lern- und Gedächtnisleistungen nehmen messbar ab. Konzentrationsstörungen, Tagträume, Gedächtnisstörungen, Leistungsstörungen, Starrheit, Realitätsflucht Aufmerksamkeitsstörungen und Albträume sind ebenfalls nicht selten.

Krank durch Stress: Emotionale Überforderungsreaktionen

Es entstehen bei Dauerstress unterschiedliche Zustände mit Gefühlen, die letztlich dem Grundmuster Aggression (bei Angriffstendenz) und Angst (bei Fluchttendenz) oder Hilflosigkeit entsprechen.Im Einzelnen finden sich Symptome wie Aggressionsbereitschaft, Angstgefühle, Unsicherheit, Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit Lustlosigkeit, Nervosität, Gereiztheit, Depressionen, innere Leere, Gefühl des Ausgebranntseins.

Krank durch Stress: Vegetativ-hormonelle Überforderungsreaktionen (umfasst Reaktionen des vegetativen Nervensystems und hormonelle Reaktionen)

In stressigen Situationen werden die Hormone Testosteron, Adrenalin und Cortisol vermehrt ausgeschüttet. Durch die Erhöhung des Adrenalinspiegels schlägt unser Herz auch schneller, was kurzfristig die Leistung des Herzens steigert. Langfristig jedoch wirkt es sich negativ auf die Herzgesundheit aus. Auch typisch ist Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen.

Krank durch Stress: Muskuläre Überforderungsreaktionen

Ständige Anspannung verbraucht übermäßig viel Energie, man ermüdet vorzeitig. Chronische Verspannungen ganzer Körperpartien sind eine weitere unangenehme Folge. Meist wird Verspannung nicht rechtzeitig wahrgenommen, sondern erst beim Auftreten von Schmerzen (zum Beispiel Spannungskopfschmerz als Folge von Verspannung der Nackenmuskulatur). Vorzeichen sind: allgemeine Verspanntheit, leichte Ermüdbarkeit, Krampfneigung, Muskelzittern, Ticks, Entspannungsunfähigkeit, Kopf-, Rücken-, Nackenbeschwerden.

Trotzdem gilt: Geraten Sie nicht in Panik, wenn Sie einige der genannten Symptome bei sich beobachten. Betrachten Sie sie als Warnsignale und nehmen Sie sie als Anlass, über ihre Stressbelastung nachzudenken.

Bei Hüftschmerzen oder Rückenschmerzen im Bett kann eine Superweichlagerung mit dem LANAMED helfen!

Bei Hüftschmerzen oder Rückenschmerzen im Bett kann eine Superweichlagerung mit dem LANAMED helfen!2017-07-25
Rückenschmerzen und Hüftschmerzen im Bett haben oft die gleiche Ursache: die Matratze kann den Gewichtsdruck des Körpers zu wenig abfedern. Die Matratzenoberfläche ist zu wenig mikro-punktelastisch und fast 50% des Körpergewichts drücken auf die Nerven am Hüftknochen. Das schmerzt!

Ist der Gewichtsdruck auf das Gewebe zu hoch, fühlt man Rückenschmerzen oder Hüftschmerzen. Auch die Punktelastizität der Matratze ändert da nicht viel, denn sie wirkt im Inneren der Matratze, aber ein warme Weichheit der Kontaktfläche ist ausschlaggebend für den muskel-entspannenden, möglichst geringen Gewebedruck. Gegen diese weit verbreitete Ursache von Hüftschmerzen kann das LANAMED helfen, denn es kann den Gewichtsdruck auf das Gewebe und die Nerven signifikant um bis zu 53% reduzieren. Die LANAMED Weichlagerungsauflage wirkt zuverlässig Gewichtsdruck-reduzierend auf jeder Matratze. Wissenschaftlich bestätigt vom Ergonomie Institut München, Dr Heidinger & Co

Sie spüren diesen zu hohen Druck auf das Gewebe, die Blutgefäße und die Nerven oft als Rückenschmerzen am Morgen oder als Hüftschmerzen wenn Sie auf der Seite liegen. Ganz besonders schmerzhaft ist dieser Druck im Bereich der Hüfte, denn am Hüftknochen liegen viele Nerven und Blutgefäße fast direkt unter der Haut ohne schützendes Gewebe. Und in dem Bereich der Hüftknochen drücken auch fast 50% des Körpergewichts auf die Matratze! Frauen sind von Hüftschmerzen mehr betroffen als Männer.
Für die Matratze bei Rückenschmerzen oder Hüftschmerzen im Bett. Das LANAMED ist superweich und wirkt stark
druckentlastend. 1900 g/m² reine Schurwolle
in einem 3cm hohen Schurwollpolster. Die
ultra-dichte Merino Schurwolle spendet auch
eine muskelentspannende Tiefenwärme im Bett.

Superweiche Matratzenauflage gegen Hüftschmerzen beim Liegen
Mit einem LANAMED erleben Sie sofort eine wunderbare Weichlagerung. Die signifikante Druck-Entlastung auf jeder Matratze kann helfen Hüftschmerzen und Rückenschmerzen im Bett zu reduzieren, denn je weniger Gewicht auf das Gewebe, die Blutgefäße und die Nerven drückt, desto besser ist das für Ihre Gesundheit. Testen sie es! Sie werden die angenehme Wirkung der LANAMED Matratzenauflage sofort spüren. Das LANAMED ist wie ein perfektioniertes Lammfell, maschinell hergestellt aus ultra-dichter Merino-Schurwolle, bei dem mehrere hunderttausend, 3 cm hohe flexible Wollfasern das Körpergewicht millimetergenau abfedern. Genau so kann eine LANAMED Weichlagerungs Matratzenauflage bei Hüftschmerzen oder Rückenschmerzen im Bett helfen!
Welche Matratze und welcher Lattenrost helfen bei Rückenschmerzen und Hüftschmerzen im Bett?
Die Matratze und der Lattenrost sind die Basis für ein gutes Schlafsystem. Sie sorgen gemeinsam dafür, dass sich die Matratze an die Körperkontur anpasst und die Wirbelsäule so stützt, damit sie möglichst gerade liegt. Zum Stützen des Rückens und der Hüfte soll die Matratze eine gewisse Festigkeit haben, damit der Rücken nicht durchhängt. Für eine optimale Druckentlastung und Nervenschonung müsste sie aber ganz weich und sehr punktelastisch sein. Dieser Gegensatz ist ein orthopädisches Problem und eine häufige Ursache für Rückenschmerzen oder Hüftschmerzen am Morgen. Deshalb leiden Millionen Frauen und Männer unter Rückenschmerzen am Morgen oder Hüftschmerzen beim Liegen. Viele Frauen können nicht mehr auf der Seite schlafen weil sie davon immer Hüftschmerzen bekommen. Was kann man dagegen tun ? Eine neue Matratze hilft auch nicht immer.
Das LANAMED kann eine Ursache von vielen Hüftschmerzen oder Rückenschmerzen bekämpfen, denn es verbessert die Druckentlastung auf jeder Matratze augenblicklich und dauerhaft. Das LANAMED mit seiner ultra-dichten Merinowoll- Struktur bietet einen verbesserten Weichlagerungs-Komfort für Erwachsene, denn es ist 30-95°C waschbar und so wirksam druckentlastend, dass es sogar zur Vorbeugung von Druckgeschwüren verwendet werden kann.
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Drücken Sie mit der Hand gegen die schmerzende Stelle an der Hüfte. Wird der Schmerz stärker, kann für Sie die LANAMED Weichlagerung hilfreich sein. * Das LANAMED kann bei Hüftschmerzen oder Rückenschmerzen eine Linderung bringen, denn an den Hüftknochen verlaufen sehr viele Nerven und Blutgefäße direkt zwischen der Haut und den Knochen. Fast ohne schützendes, druckverteilendes Gewebe. Diesen Gewebe-Schutz übernimmt jetzt das LANAMED wie ein eigenes, schützendes Fell. Das ultradichte, orthopädische Weichlagerungsunterbett von LANAMED ist wie ein schützendes, waschbares Polster für den Körper.

Machen Sie den Schnelltest bei Hüftschmerzen. Kann Ihnen das LANAMED helfen ?

Ein LANAMED kann oft mehr helfen als eine neue oder sehr teure Matratze, denn es bietet eine optimale, körpernahe Weichlagerung und umgibt den Körper mit der muskel-entspannenden Wärme eines Lammwoll-Komfort Unterbetts. Wie sie dem Untersuchungsergebnis von Dr. Heidinger entnehmen können (siehe auch bei Gutachten), führt ein LANAMED auf einer festen Matratze im Ergebnis zu einer geringeren Druckbelastung als wenn Sie eine weiche Matratze hätten. Deshalb: verbessern Sie doch einfach Ihre Matratze die Sie schon haben. Oft brauchen Sie keine neue, sondern nur eine verbesserte Matratze.
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Wissen Sie, dass Rückenschmerzen und Hüftschmerzen im Bett oft die gleiche Ursache haben ?

Bei Rückenschmerzen oder Hüftschmerzen im Bett haben Sie immer das orthopädische Problem, dass die Matratze fest sein muss, um den Rücken zu stützen und dass sie aber auch weich sein muss, um die Nerven und das Gewebe vom Gewichtsdruck zu befreien. Ist dieser Druck auf die Nerven an der Matratze zu hoch, kann es zu Durchblutungsstörungen, Verspannungen und in der Folge zu Rückenschmerzen, Hüftschmerzen und Schlafstörungen kommen. Wenn sie schon eine gute Matratze und einen guten Lattenrost haben, sollten Sie auch noch die Matratzenkontaktfläche mit einer gewebe- und nervenschonenden Weichlagerungsauflage optimieren.
Das hat schon vielen geholfen, denn da wo die Hüfte, bzw. der Beckenknochen an der Matratze aufliegt, wirkt ein Druck von bis zu 50% des Körpergewichtes auf Hüftknochen, Nerven und Blutgefäße. Das ist anatomisch bedingt und es ist bei jeder Matratze so. Und genau diese Schmerzursache kann das LANAMED besonders gut bekämpfen: es bietet eine Druckreduzierung von bis zu 53,8% auf jeder Matratze. Das hat Dr. Florian Heidinger vom Ergonomie Institut München in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen. Und die 3 cm hohe Lammwoll-Struktur sorgt auch noch für eine angenehme, trockene Wärme in der die Muskeln während der Nacht besser entspannen können. Das LANAMED verbessert die Matratze und schützt den Körper, weil es die Matratzenoberfläche ganz weich und atmungsaktiv an Ihren Körper anpasst.

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Was ist das Besondere an der LANAMED Weichlagerung?
Das LANAMED ist ein ultra-dichtes Schurwollerzeugnis mit sagenhaften 1900 g/m² Schurwolle bei einer Höhe von 3cm. Das ist etwa 50% mehr als bei einem guten Merino-Lammfell. Das Lanamed schützt den Körper mit einem atmungsaktiven und hoch druckentlastenden Polster aus reiner Merino Schurwolle. Sie fühlen sich nicht nur wie schwerelos, sondern die atmungsaktive Fellstruktur sorgt auch noch für ein angenehm trocken-warmes Bettklima. Das gute, trocken-warme Bettklima ist sehr wichtig, denn ein zu feuchtes Bettklima, wie es oft auf Viskoschaum oder Latex Matratzen entsteht, kann das Schmerzempfinden bei Rückenschmerzen oder Hüftschmerzen im Bett noch erhöhen. Die ultra-dichte, super-punktelastische Lammwoll-Struktur sorgt für ein natürlich warmes Unterbett auf dem die Muskeln während der ganzen Nacht besser entspannen können. Die atmungsaktive Druckentlastung plus die entspannende Wärme der LANAMED Lammwoll-Komfort Matratzenauflage sind die wohltuenden Vorteile gegenüber anderen druckentlastenden Auflagen und Matratzen aus Schaumstoffen. Diese entspannende LANAMED Wärme wirkt sofort beim Zubettgehen und hält die ganze Nacht. Auch in kalten Zimmern. Mit dem LANAMED bleibt die orthopädische Stützfunktion ihrer Matratze und des Lattenrostes voll erhalten, aber die entscheidende Oberflächen-Weichheit Ihrer Matratze wird spürbar verbessert. Sie können selbst wählen, ob Sie eine gezielte Weichlagerung an der Hüfte, dem Oberkörper oder die wunderbare Weichlagerung am ganzen Körper genießen wollen. Das LANAMED gibt es in verschiedenen Größen.

Ein LANAMED auf einer normalen Matratze bietet die gleiche Druckreduzierung wie eine körperwarme viskoelastische Matratzenauflage, hat aber wesentlich bessere Klimawerte hat. Das macht den merkbaren Unterschied: man liegt druckentlasted (fast wie schwerelos) und man schwitzt weniger auf dem atmungsaktiven Unterbett von LANAMED.

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Das LANAMED ist bequem, sauber und nahezu geruchsarm. Das ist ein Vorteil gegenüber der klassischen Lammfell Matratzenauflage. Das LANAMED ist bis zu 60°C, im klinischen Pflegebereich sogar bis zu 95°C maschinenwaschbar, trocknergeeignet und noch viel dichter ein normales Schaffell damit es immer druckentlastend wirkt. Es sorgt auch bei Erwachsenen für die einzigartig bequeme Weichlagerung und ein angenehmes, trocken-warmes Mikroklima im Bett. Wir empfehlen das LANAMED unter das Spannbettuch legen.

** rechtl. Hinweis: die ist keine medizinische Empfehlung und ersetzt keinen Besuch beim Arzt, sondern kann Ihnen helfen, sich auf das Gespräch mit dem Arzt wegen Ihrer Hüftschmerzen und Rückenschmerzen vorzubereiten.
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Schlafstörung

Primäre Schlafstörung: Nichterholsamer Schlaf, der als eigenes Krankheitsbild auftritt, ohne andere nachweisbare Erkrankung. Sie äußert sich als Einschlaf- oder Durchschlafstörung und nimmt die Form zu frühen Erwachens oder einer Schlafrhythmusstörung an.

Die Häufigkeit von Schlafstörungen ist beträchtlich. Rund 30 % der Bevölkerung haben zumindest zeitweise mit Schlafstörungen zu kämpfen, wobei Frauen etwas häufiger als Männer betroffen sind, und ältere Menschen nach der Pensionierung viel häufiger als jüngere, im Berufsleben stehende.

Erst wenn die Beschwerden mindestens vier Wochen dauern, spricht man in der Schlafmedizin von Schlafstörungen. Etwa fünf Millionen Deutsche leiden unter behandlungsbedürftigen, schweren Schlafstörungen.

Die Behandlung des nichterholsamen Schlafs hat in den letzten Jahren vor allem durch die inzwischen verfügbaren verhaltensmedizinischen Behandlungsformen Fortschritte gemacht, wobei diese eine erhebliche Mitarbeit der Betroffenen erfordern.

Werden Schlafstörungen nicht behandelt, drohen Folgeerkrankungen wie depressive Verstimmungen, Verkehrsuntüchtigkeit im Straßenverkehr, Leistungsabfall am Arbeitsplatz und soziale Isolation im Privatleben.

Eeitbeschwerden

Bei der Einschlafstörung:

  • Stundenlanges Wachliegen am Abend mit Grübeleien und kreisenden Gedanken
  • In ausgeprägten Fällen „Zwischenzustand“ mit in der Regel als unangenehm erlebten Tagträumen
  • Aufgrund der anhaltenden Müdigkeit geht der Betroffene, wenn keine äußeren Zwänge vorliegen, immer früher zu Bett.

Bei der Durchschlafstörung:

  • Längere Wachperioden in der Nacht (kurze Wachperioden sind aber Teil des normalen Schlafs!)
  • Grübeleien und kreisende Gedanken

Vorzeitiges Erwachen:

  • Aufwachen nach nur 2–5 Stunden Schlaf, ohne dass innerhalb angemessener Zeit wieder eingeschlafen werden kann

Bei allen Formen:

  • Fehlender Erholungswert des Schlafs
  • Ausgeprägte Tagesschläfrigkeit und vermehrter Tagesschlaf
  • Gereiztheit
  • Konzentrationsprobleme
  • Vermehrte Empfindlichkeit gegen Genussmittel wie Koffein, Nikotin und Alkohol
  • Verlust der Lebensfreude
  • Häufig Symptome von depressiver Verstimmung oder von Angsterkrankungen.

Die Erkrankung

Tritt ein nichterholsamer Schlaf als eigenständige Erkrankung auf, äußert sie sich

  • Als Einschlafstörung: Quälend langes Wachliegen bis der Schlaf eintritt, im Extremfall über drei Stunden lang.
  • Als Durchschlafstörung: Oberflächlicher und „zerhackter“ Schlaf durch häufige und länger andauernde Wachperioden.
  • Als vorzeitiges Erwachen: Erwachen nach nur wenigen Stunden Schlaf, ohne dass wieder eingeschlafen werden kann.
  • Als Schlafrhythmusstörung: Störung des Wechsels von Wach- und Müdigkeitsphasen. Eine Schlafrhythmusstörung tritt zwangsläufig beim auf Jetlag, ist aber ansonsten eher Folge als Ursache des nichterholsamen Schlafs.

Das macht der Arzt

Die schlafmedizinische Therapie bei Schlafstörungen ohne zugrunde liegende chronische Erkrankung umfasst drei Formen:

  • Medikamentöse Therapie
  • Verhaltenstherapie
  • Selbsthilfe in Form verbesserter Schlafhygiene.

Medikamentöse Therapie. Über ein Drittel der Patienten mit nichterholsamem Schlaf erhält vom Arzt Schlafmedikamente. Aber es ist eine offene Frage, welcher Prozentsatz dieser Verordnungen dem Betroffenen überhaupt hilft. Schlafmediziner argumentieren jedenfalls, dass für keines dieser Medikamente nachgewiesen werden konnte, dass es die Lebensqualität des Betroffenen wirklich verbessert, oder dass es besser wirkt als ein Placebo bzw. Selbsthilfemaßnahmen. Demgegenüber haben Schlafmittel gerade bei älteren Menschen teils bedenkliche Nebenwirkungen und sind häufig für Stürze und damit verbundene Knochenbrüche verantwortlich .

Der Arzt wird Schlafmittel vor allem dann verordnen, wenn die Schlafstörung eine klare Ursache hat, wenn z. B. ein bevorstehendes Ereignis (Operation, Umzug, Gerichtstermin), ein einschneidendes Erlebnis (Unfall, Tod eines Angehörigen) oder eine andere kurzfristige Ausnahmesituation vorliegt.

Bei chronischen – also schon monatelang bestehenden – Schlafproblemen wird er Schlafmittel nur dann verordnen, wenn die Einnahme von verhaltenstherapeutischen Maßnahmen und einer Verbesserung der Schlafhygiene begleitet wird.

Über die Details und insbesondere die Dauer der Einnahme gehen die Meinungen weit auseinander. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin empfiehlt zunächst eine Verordnung von Schlafmitteln über zwei Wochen. Bessert sich die Schlafstörung, tritt aber nach korrektem Absetzen unverändert wieder auf, ist eine zweite Zwei-Wochen-Periode der Therapie zulässig. Besteht die Schlafstörung nach erneutem Absetzen weiter, ist davon auszugehen, dass keine Aussicht auf einen Erfolg durch die bisher verordneten Medikamente besteht. Jetzt muss die Diagnostik überprüft werden. Der Arzt wird verhaltenstherapeutische Verfahren einleiten, die Schlafhygiene verbessern helfen oder Medikamente anderer Substanzklassen verordnen.

Aktuelle Studien ergaben allerdings, dass Schlaftabletten das Sterberisiko erhöhen können – selbst in niedriger Dosierung. Bei Betroffenen, die etwa 18 Dosen im Jahr nehmen, erhöht sich das Risiko, an Krebs oder anderen Leiden zu erkranken, um mehr als das Dreifache. Bei 130 Dosen ist es sogar fünfmal so hoch.

Sind verhaltenstherapeutische Verfahren nicht möglich oder erweisen sich als ineffektiv, kann eine Abendmedikation mit Benzodiazepinen unter bestimmten Bedingungen durch einen schlafmedizinisch qualifizierten Arzt verordnet werden, wenn andernfalls eine erhebliche Tagesbeeinträchtigung durch die Folgen der Schlafstörung besteht. Die Verordnung sollte alle zwei Wochen überprüft werden. Nach 3, spätestens 6, Monaten unergiebiger Behandlung sollte die Behandlung abgebrochen und der Patient an ein Schlaflabor überwiesen werden .

Für viele Ärzte (und ihre Patienten) sind diese Regelungen nicht immer praktikabel. So nehmen viele ältere Patienten Benzodiazepine über etliche Monate ein und sind damit auch zufrieden – bei jedem ausschleichenden Absetzen, so langsam es auch erfolgt, setzt die Schlafstörung jedoch in vollem Umfang wieder ein. In diesen Fällen ist die langfristige Weiterverordnung des Schlafmittels vertretbar, und ein Absetzen ist nur aus zwingenden Gründen erforderlich .

 

Statt der festen Verordnung eines Medikaments kann der Arzt dem Patienten auch eine Bedarfstherapie vorschlagen. In diesem Fall nimmt der Patient das Schlafmittel nur dann, wenn er es wirklich benötigt. Dies ist angemessen, wenn die Schlafstörungen nur gelegentlich auftreten (z. B. immer vor Dienstreisen mit dem Flugzeug) und/oder wenn vorhersehbar ist, dass die Schlafstörung von selbst vorübergeht (z. B. Trauerphase, Hausbau). Der Patient muss also selbst entscheiden, wann er medikamentöse Hilfe braucht. Allerdings besteht hierbei die Gefahr, dass der Patient „lernt“, bestimmte Situationen nur noch mit Hilfe eines Medikaments zu bewältigen und damit das Vertrauen in seine eigenen Kräfte verliert.

Eine weitere Alternative ist die Intervalltherapie. Entweder erhält der Patient sein Medikament in einem festen Rhythmus (z. B. jede dritte Nacht) oder bei vorher vereinbarten Anlässen (z. B. bei Schichtarbeitern zum Ende der Nachtschichten). Diese Form der Medikamentenverordnung ist auf längere Sicht besonders vielversprechend, wenn der Patient parallel verhaltenstherapeutisch geschult wird.

Pharma-Info: Schlafmittel

Verhaltenstherapeutische Schlaftherapie. Verhaltensmedizinische Maßnahmen sind bei Schlafstörungen – auch bei solchen, die eine andere Krankheit als Ursache haben – inzwischen die Therapie der ersten Wahl. In vielen Städten gibt es mittlerweile schlaftherapeutische Angebote, die auf der Verhaltenstherapie aufbauen. Zu deren Techniken gehören:

  • Stimuluskontrolle. Die Funktion von Bett und Schlafzimmer wird optimiert, indem schlafstörende Verhaltensweisen ausgeschaltet und schlaffördernde eingeübt werden. Dazu gehört, dass das Bett nur zum Schlafen benutzt werden darf. Andere Tätigkeiten, wie Arbeiten, Lesen oder Entspannen (mit Ausnahme von Sex) sind im Bett „verboten“ und müssen an anderen Orten der Wohnung ausgeführt werden.
  • Schlafrestriktion. Die Schlafqualität wird verbessert, indem durch eine Begrenzung der Zeitspanne, die der Betroffene im Bett liegend verbringen darf, die Müdigkeit erhöht wird und damit angestrengte Einschlafversuche unterbleiben. Diese Technik eignet sich im Übrigen auch gut zur Selbsttherapie, erfordert aber hohe Disziplin.
  • Paradoxe Intention. Durch die Aufforderung bzw. die bewusste Absicht, wach zu bleiben, werden erfolglose Einschlafversuche verhindert; der Einschlafvorgang ist damit weniger angstbesetzt.
  • Kognitive Techniken. Schlafängste werden vermindert durch die Konzentration auf beruhigende Gedankenbilder und die Unterbrechung schlafstörenden Grübelns und Gedankenkreisens.

Bei hartnäckigen Schlafproblemen sollten Sie, wenn verfügbar, solche Angebote ausprobieren, auch wenn die Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht übernehmen.

Selbsthilfe

Das Einmaleins der Schlafhygiene

Bei kaum einer chronischen Erkrankung ist der Betroffene so sehr „Wissenschaftler in eigener Sache“ wie bei der Schlafstörung. Die folgenden Tipps und Regeln geben die schlafmedizinisch etablierten Elemente der modernen Schlafhygiene wieder. Was für Sie am wirkungsvollsten ist und was Sie als Erstes versuchen sollten, müssen Sie selbst herausfinden. Sinnvoll ist es jedoch, an mehreren Punkten gleichzeitig anzusetzen.

Taktgeber nutzen. Regelmäßige Schlafzeiten einzuhalten ist besonders hilfreich. Dabei sollten Sie vor allem äußere Taktgeber, wie das Sonnenlicht, Spaziergänge am Abend aber auch regelmäßige Sozialkontakte, wenn sie nicht psychisch belasten, ausnutzen.

Nachgewiesen ist, dass körperliche Aktivität während des Tages (nicht jedoch am Abend) den Nachtschlaf fördert, während Passivität und Bewegungslosigkeit die Schlafqualität negativ beeinflussen .

Essen. Empfohlen wird, das Abendessen möglichst am frühen Abend einzunehmen und leicht verdauliche Speisen zu bevorzugen. Mit vollem Bauch schläft man schlecht. Aber auch hungrig sollte man nicht zu Bett gehen. In der ärztlichen Praxis spielt der Faktor Essen nur eine untergeordnete Rolle, weil die meisten Menschen ihren Lebensrhythmus bereits entsprechend eingestellt haben. Nur Menschen, die aus beruflichen Gründen abends essen müssen, etwa auf Dienstreisen, können dies als problematisch empfinden.

Auch mit den Genussmitteln Alkohol und Koffein wissen die meisten Menschen richtig umzugehen. So ist Koffein – etwa in Form einer Tasse Kaffee als Abschluss der Mahlzeit – für manche ein echter „Schlafkiller“. Menschen, die diese Erfahrung bei sich bereits gemacht haben, werden im Normalfall darauf verzichten.

Auch der Genuss von frisch gegorenem Bier oder Sekt lässt manche Menschen unruhig schlafen, während ein Glas Rotwein meist keine Probleme bereitet. Wer sich nicht sicher ist, was ihm schadet, muss durch konsequentes Weglassen selbst herausfinden, ob nicht doch eine der Ess- oder Trinkgewohnheiten den Schlaf stört. Diese Versuche sollten mindestens eine Woche lang durchgehalten werden.

Zuviel Alkohol wirkt sich grundsätzlich ungünstig auf den Schlaf aus und bewirkt, dass man vorzeitig wieder erwacht.

Zur Ruhe kommen. Normalerweise denkt man eher selten darüber nach, wie man Entspannung findet, denn man entspannt sich ganz einfach von selbst. Wem das jedoch nicht mehr gelingt, der kann Entspannung lernen. Wichtig ist dabei, alle Gedanken an Dinge, die einen beunruhigen, auszuschalten. Manchmal hilft es schon, zum Einschlafen einer schönen Musik ganz bewusst zuzuhören. Dabei stellt man die Lautstärke am besten so niedrig, dass man genau hinhören muss. Auch Hörbücher sind zu diesem Zweck geeignet. Häufig lassen sich negative Gedanken mit Atemübungen wirkungsvoll vertreiben. Konzentrieren Sie sich auf die eigene Atmung, indem Sie eine Hand auf den Bauch legen und dem Ein- und Ausatmen nachspüren. Beim Einatmen sollte sich der Bauch heben, beim Ausatmen sprechen Sie ein leises „Ssssss“ und beobachten, wie der Bauch sich senkt. Auch bei den aus China stammenden Entspannungstechniken wie Qi Gong und Tai Chi dienen Atemübungen dazu, innere Ruhe zu finden.

Eine alte, aber dennoch ganz wirksame Methode, zur Ruhe zu kommen ist das Baden: Ein warmes Vollbad mit Melisse oder anderem Badezusatz kann das Einschlafen wirksam fördern (mehr zu Vollbädern). Bestehen Wadenschmerzen oder andere Schmerzsyndrome, sind kühle Wadenwickel oder Abwaschungen möglicherweise die bessere Wahl.

Auch in unserem Kulturkreis ist mittlerweile die Meditation als Weg bekannt, um Entspannung und innere Ruhe zu finden. In der indischen Kultur ist sie, neben körperlichen Übungen, wichtiger Bestandteil verschiedener Yoga-Richtungen. Meditation sollte unter Anleitung geübt werden; wenn man die wesentlichen Grundzüge beherrscht, kann man jedoch fast überall und jederzeit meditieren.

Das Prinzip der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR) beruht darauf, dass man sich ganz bewusst auf die Entspannung und Anspannung der einzelnen Muskelgruppen konzentriert, angefangen bei den Händen über Arme, Nacken und Schultern usw., bis hin zu den Füßen. Auch diese Methode lernt man am besten in eigens angebotenen Kursen. Später kann das Gelernte mithilfe einer CD oder DVD allein ausgeführt werden.

Konflikte lösen. Dass ein gutes Gewissen das beste Ruhekissen ist, ist eine altbekannte Weisheit. Prüfen Sie also, ob Sie wirklich alles getan haben, um schwelende Konflikte aus Ihrem Leben zu verbannen. Gehen Sie dazu die Themen durch, die Ihnen nachts beim Grübeln immer wieder in den Sinn kommen. Manche Experten raten auch zur tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapie, wenn gravierende Konflikte Ursache von Schlafstörungen sind. Ob diese aber besser wirkt als eine verhaltenstherapeutische Schlaftherapie, ist unklar. Im akuten Stadium der Psychotherapie können sich Schlafstörungen sogar zunächst verschlimmern.

Schlafrituale. Jeden Abend bestimmte Rituale einzuhalten, ist wohltuend und schlaffördernd. Das kann ein Spaziergang, eine Tasse Kräutertee als „Betthupferl“.
Zu beruhigen für sensible nerven einen Schnuller !!!

Unmittelbar vor dem Einschlafen haben sowohl für Kinder als auch für Erwachsene Gute-Nacht-Geschichten, für Letztere in Form eines Buchs, einen beruhigenden, schlaffördernden Effekt. Für gläubige Menschen gehört meist ein Gutenacht-Gebet zu den Ritualen. Fernsehen dagegen ist im Allgemeinen eher ungünstig.

Nicht zuletzt ist die Zeit vor dem Einschlafen auch die beliebteste Zeit für Zärtlichkeiten und Geschlechtsverkehr, deren schlaffördernde Wirkung unumstritten ist.

Schlafzimmer. Das Schlafzimmer spielt eine besondere Rolle für den erholsamen Schlaf. In erster Linie sollten Sie sich in Ihrem Schlafzimmer wohl fühlen, und es sollte eine ruhige, entspannende Atmosphäre haben. Es darf zwar kühl, aber nicht kalt und ungemütlich sein. Ideal ist es, wenn ein kleines Ostfenster das Morgenlicht hereinlässt, andererseits aber während der Nacht keine Licht- und Geräuschquellen den Schlaf zu unterbrechen drohen.

Ein wichtiger Stressfaktor für den Nachtschlaf ist Lärm. Wenn sich der Außenlärm nicht reduzieren lässt, hilft es, sich an die Benutzung von Ohrstöpseln aus Wachs (Ohropax®) oder Schaumgummi zu gewöhnen. Manche Menschen schlafen auch gut mit einem zweiten kleineren Kissen, das sie auf dem freiliegenden Ohr platzieren.

Sind diese Maßnahmen nicht ausreichend, sollte der Einbau von Lärmschutzfenstern erwogen werden, deren positiver Effekt oft verblüffend ist. Wenn diese Möglichkeit nicht zur Wahl steht, bleibt in extremen Fällen (und wenn die finanziellen Mittel dies zulassen) nur ein Wohnungswechsel, denn die Lärmempfindlichkeit nimmt mit dem Alter zu.

Allein oder zu zweit. Wenn Ihr Partner schnarcht oder wenn es Sie nervös macht, dass er schläft, während Sie schlaflos sind, dann sollten Sie überlegen, ob es nicht besser ist, (vorübergehend) alleine zu schlafen.

Temperatur. Während beim Einschlafen Wärme förderlich ist und Frieren das Einschlafen stark behindert, ist beim Durchschlafen das Gegenteil der Fall: Hier wird nämlich der Wärmestau unter der Bettdecke zum Problem. Die thermischen Anforderungen sind also widersprüchlich.

Die meisten Menschen lösen diesen Konflikt, indem sie die fehlende „Einschlafwärme“ mit Hilfe von Bettsocken, Wärmekissen oder einer Wärmflasche herbeiführen. In der Apotheke oder im Sanitätshaus sind auch große Kompressen erhältlich, die im Wasserbad erwärmt werden und eine lang anhaltende Wärmewirkung haben. Wenn Sie eine dieser Methoden anwenden, kann die Raumtemperatur in Ihrem Schlafzimmer eher niedrig sein. Prinzipiell sollte im Schlafzimmer eine deutlich niedrigere Temperatur als in der übrigen Wohnung herrschen. Dies ist empfehlenswert, denn der Körper muss in der Nacht „runterschalten“ können. Dies entspricht nicht zuletzt dem Rhythmus der Natur mit einer nächtlichen Absenkung der Lufttemperatur von 5 bis über 10 °C. Viele Menschen verzichten völlig auf eine Beheizung ihres Schlafzimmers und benutzen im Winter stattdessen besonders wärmende Bettwäsche oder Daunendecken.

Das Bett. Auch das Bett, die gewählte Matratze und die Bettwäsche spielen eine wichtige Rolle bei der Schlafqualität. Folgendes sollte bedacht werden:

  • Die Matratze sollte weder zu weich noch zu hart sein. Es gibt inzwischen auch Matratzen mit unterschiedlichen Härtezonen, wodurch besonders im Schulterbereich eine weichere Federung erreicht wird. Taschenfederkernmatratzen sind atmungsaktiver als Latexmatratzen und führen die vor allem am Ende der Nacht entstehende Wärme besser ab.
  • Für die Oberbetten gilt: Synthetische Bettdecken sind für Allergiker von Vorteil, begünstigen aber einen Wärmestau eher als solche aus Naturmaterialien. Im Winter Daunen und im Sommer Wildseide oder anderen Naturmaterialien sind also für Nichtallergiker die bessere Wahl.
  • Ein häufig vernachlässigter Faktor ist schließlich das Kissen: Die traditionelle Form und Standardgröße (80 x 80 cm) ist eher ungünstig, weil das Kissen beim Schlafen leicht verrutscht und außerdem die gewünschte Kopferhöhung oft zu gering ausfällt. Dadurch werden Schmerzen in der Halswirbelsäule begünstigt. Im Handel gibt es deshalb eine Vielzahl von Gesundheitskissen, die Sie ausprobieren sollten.

In der Alternativmedizin gehen die Anforderungen noch erheblich weiter. Die Feng-Shui-Lehre fordert eine harmonische Raumaufteilung; eine ungünstige Position des Betts kann demnach Schlafprobleme verursachen. Andere Therapierichtungen sehen unter dem Bett verlaufende Wasseradern als Problemverursacher; wieder andere warnen vor Elektrosmog. Letztere legen großen Wert darauf, dass keine stromführenden Leitungen in der Nähe des Betts verlaufen und vermeiden sogar jede Art von Metall im Bettgestell und in der Matratze. Auch wenn derlei scheinbar ursächliche Zusammenhänge manchmal erstaunlich plausibel klingen – ihren Wahrheitsgehalt hat keine dieser Hypothesen bisher nachweisen können.

Bei Nächtliches Wasserlassen , Nykturie (nächtlicher Harndrang, nächtliches Wasserlassen) kann ein beträchtliches Problem für einen erholsamen Schlaf und damit für die Lebensqualität darstellen. Von Nykturie spricht man, wenn der Schlaf zweimal oder öfter für das Wasserlassen nachts unterbrochen werden muss. 

Windeln sind hier bei optimal . Tabletten sind hier bei schlechte Wahl , wenn man empfintlich ist , können sie die Probleme verschlimmern oder sind wirkungslos und sollche Tabletten haben alle Nebenwirkungen !!!

Grübeln. Ein verbreiteter Störfaktor des erholsamen Schlafs ist das „Grübel-Übel“. Gedanken und Sorgen, die im Kopf kreisen, lassen sich einfach nicht vertreiben. Wenn es irgend möglich ist, versuchen Sie, das Kreisen der Gedanken radikal abzubrechen. Die Vorschläge mancher Ratgeber, nur an schöne Dinge zu denken oder Schäfchen zu zählen, helfen in der Praxis meist wenig oder gar nicht. Den für Sie besten Weg, kreisende Gedanken abzubrechen, müssen Sie also selbst finden.

Mitunter ist dauerhaftes, nicht unterdrückbares Grübeln auch ein Hinweis auf eine Depression, die medikamentös behandelt werden sollte.

Kaufsucht,Pathologisches Kaufen: Weit verbreitet, wenig erforscht

Pathologisches Kaufen dient den Betroffenen meist zur kurzfristigen Kompensation unangenehmer Emotionen. Längerfristig stabilisiert sich jedoch die negative Verstimmung. Soziale und familiäre Konflikte sind programmiert.

Konsumieren im Übermaß führt in vielen Fällen zur Verschuldung. Eine Ursache für den Drang, über seine Verhältnisse zu leben und mehr zu kaufen, als man sich eigentlich leisten kann, ist pathologisches Kaufverhalten. Das Spektrum typischen pathologischen Kaufverhaltens ist breit gestreut. So wird von täglichen und episodischen Kaufattacken, vom Kauf ganz spezieller und multiplen Käufen gleicher Waren, vom Kauf unnötiger und sinnloser Dinge sowie vom Kauf von Geschenken für andere Personen, vor allem für nahe Bezugspersonen, sowie von Selbstgeschenken berichtet. Beschrieben werden auch das Kaufen und anschließende Horten der Waren, die Rückgabe des Kaufguts oder seine Weitergabe an andere Personen. Mitunter werden die Waren gar nicht benötigt und nach dem Kauf nicht ausgepackt oder verwendet.
Schuld- und Schamgefühle
Da sich bald nach den Kaufexzessen Schuld- und Schamgefühle einstellen, werden die Einkäufe verheimlicht und die Waren versteckt, verschenkt oder vergessen. Dies zeigt, dass es beim pathologischen Kaufen nicht primär um den Gebrauch oder Verbrauch von Produkten, Gütern oder Dienstleistungen geht, sondern um die Kaufhandlung selbst. Dabei scheint es einen Zusammenhang zwischen Geschlecht und bestimmten Warengruppen zu geben. So präferieren weibliche Betroffene beispielsweise Kleidung, Schuhe, Schmuck, Kosmetik, Lebensmittel, Haushaltswaren und -geräte und Bücher. Männer favorisieren hingegen moderne Technikartikel, Sportgeräte, Handwerkerutensilien, Kleingeräte, Autozubehör und Antiquitäten.
Einer Kaufattacke gehen häufig Stresssituationen und unangenehme Erlebnisse, Gefühle oder Spannungszustände voraus. Um sie abzubauen oder zu kompensieren, begeben sich die Betroffenen in ein Geschäft oder Warenhaus. Während des Einkaufens erleben sie Anerkennung, Zuwendung, Befriedigung und andere positive Gefühle bis hin zu Euphorie und können auf diese Weise relativ schnell negative emotionale Zustände überbrücken. Kaufen wird dabei als Belohnung erfahren und fortan als positiver Verstärker erlebt. Die negativen Folgen, etwa Schulden, werden hingegen erst später erlebt und wirken damit nicht unmittelbar bestrafend. Auf diese Weise wird Kaufen zum Lebensmittelpunkt mit entsprechenden Konsequenzen. Fast immer führt es zu finanziellen Problemen bis hin zu ausgeprägter Verschuldung. Bisweilen folgen Anzeigen wegen Betrugs oder nicht bezahlter Rechnungen, Strafverfahren und Gefängnisstrafen. Das Horten der Waren füllt bald alle Schränke, den Keller und Dachboden und macht wertvollen Wohnraum unbenutzbar. Da die Betroffenen das unkontrollierte Kaufverhalten aus eigener Kraft nicht stoppen können, sind familiäre und soziale Konflikte programmiert. Betroffene und Angehörige stehen daher unter einem enormen Leidensdruck.
Als eine Ursache des pathologischen Kaufens werden Funktionsstörungen der frontalen Hirnregion und eine verminderte Aktivität des Serotonin- und Dopaminsystems diskutiert. Darüber hinaus spielen möglicherweise Lernprozesse eine Rolle, die dazu führten, dass pathologisches Kaufverhalten unter bestimmten Bedingungen erworben, aufrechterhalten und modifiziert wird. Als Verstärker wirken dabei Affekte und Emotionen, die mit dem Aufbau und der Reduktion von Anspannung, mit dem Reiz des Risikos, mit Anerkennung und Selbstbestätigung einhergehen. Damit scheint pathologisches Kaufen unter anderem der Affektsteuerung zu dienen. Negative Emotionen provozieren ein extremes Kaufverhalten, welches kurzfristig zur Verbesserung der Gefühlslage führt. Längerfristig stabilisiert sich jedoch die negative Verstimmung.
Wenig Behandlungsangebote
Eine Studie, die an der Universität Sussex durchgeführt wurde, zeigte außerdem, dass die Überbetonung materieller Werte in Elternhaus und Gesellschaft eine Rolle spielt. Laut dieser Studie neigen vor allem solche Personen zu pathologischem Kaufen, die Konsumgüter als Zeichen von Erfolg und als Schlüssel zum Glück sehen. Gerade in Konsumgesellschaften hat das Kaufen jedoch eine ganz zentrale Bedeutung. Rund um die Uhr werden die Bürger zum Konsumieren animiert und mit sozialer Anerkennung belohnt, weil Konsum zeigt: „Man kann es sich leisten“ und „man hat es zu etwas gebracht“. Erleichtert wird das Konsumieren zusätzlich durch moderne Zahlungssysteme, Kunden- und Kreditkarten und durch Kreditangebote. Sanktioniert oder kritisch hinterfragt wird der Konsum, auch wenn er übermäßig ist, hingegen nur selten. Das hat zur Folge, dass pathologisches Kaufen vonseiten der Gesellschaft tabuisiert oder nicht ernst genommen wird und die Betroffenen nur wenig Verständnis und Behandlungsangebote vorfinden. „Obwohl circa sechs bis acht Prozent der Bevölkerung kaufsuchtgefährdet zu sein scheinen, wird das Problem immer noch übersehen oder bagatellisiert“, sagen Dr. Astrid Müller und Prof. Dr. Martina de Zwaan von der Universität Erlangen.
Pathologisches Kaufen tritt in der Regel gleichzeitig mit anderen psychischen Störungen auf, vor allem mit affektiven Störungen, Angststörungen, Substanzabhängigkeiten, Essstörungen, Störungen der Impulskontrolle und Zwangsstörungen. Aufgrund der hohen Komorbidität muss diagnostisch stets abgeklärt werden, welche Störung primär und welche sekundär ist. Dies stellt in der klinischen Praxis oft ein Problem dar, denn eine eindeutige Klassifikation des pathologischen Kaufens ist bisher noch nicht gelungen. Folgende Einordnungen und Krankheitsmodelle werden zurzeit diskutiert:
– Impulskontrollstörung: Nach der ICD-10 (F63.9) kann pathologisches Kaufen als „nicht näher bezeichnete abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle“ diagnostiziert werden. Diese Einordnung des pathologischen Kaufens als Impulskontrollstörung setzt voraus, dass Impulskontrollstörungen als eigenständige Störungsgruppe anerkannt und nicht als Variationen oder Subgruppen anderer Erkrankungen angesehen werden.
– Zwangsspektrum: Pathologisches Kaufen wird auch dem Spektrum der Zwangserkrankungen zugeordnet. Dafür spricht, dass die Betroffenen einen unwiderstehlichen Drang zum Kaufen verspürten, gleichzeitig aber einen Kontrollverlust erleben, da der Impuls stärker ist als der eigene Wille. Darüber hinaus gibt es ähnliche Auffälligkeiten in neurobiologischen Untersuchungen, und es sind ähnliche Therapien wirksam. Dagegen spricht unter anderem, dass das Kaufen oft als lustvoll, nicht immer aber als unsinnig erlebt wird.
– Affektives Spektrum: Für eine Einordnung des pathologischen Kaufens in das Spektrum affektiver Störungen sprechen die Symptomprovokation in depressiven Episoden, ein Verlauf parallel zu affektiven Störungen und die Wirksamkeit antidepressiver Medikamente. Dagegen spricht, dass pathologisches Kaufen häufig auch ohne begleitende affektive Störung auftritt.
– Sucht: Immer wieder wird pathologisches Kaufen mit „Kaufsucht“ (Oniomanie) gleichgesetzt. Dafür sprechen ein ähnlicher Verlauf mit Kontrollverlust, die Unfähigkeit zur Abstinenz, der Drang zur Dosissteigerung, die Verleugnung, die Schilderung von psychischen Entzugssymptomen, wie zum Beispiel Nervosität und Angstzuständen, das Erleben von Euphorie und rauschähnlichen Zuständen sowie Komorbidität und familiäre Belastung mit Suchterkrankungen. Dagegen ist aufzuführen, dass es sich beim Kaufen um keine Substanz handelt und keine physische Abhängigkeit besteht. Außerdem können Therapieerfolge auch durch eine Therapie anderer Konflikte ohne Abstinenzgebot wie bei der Suchttherapie erzielt werden.
– Allgemeines Neurosenmodell oder Symptommodell: Schließlich besteht auch noch die Möglichkeit, die Symptome als unspezifischen Ausdruck einer neurotischen Konfliktverarbeitung zu sehen. Dafür spricht, dass häufige Konflikte auf verschiedenen Ebenen vorhanden sind und eine Therapie durch die unspezifische Konzentration auf Konflikte möglich ist. Allerdings liefern diese Modelle keine Erklärung für spezifische Impulskontrollstörungen.
Die Art der Behandlung mit Psychotherapie beziehungsweise Pharmakotherapie hängt maßgeblich von der gewählten Klassifikation ab. Da die Klassifikationsmöglichkeiten einen großen Spielraum lassen, wurden bisher ganz unterschiedliche Therapien angewandt, beispielsweise Psychotherapie, wobei unter anderem psychodynamische Ansätze und Psychoanalyse, Elemente der Suchttherapie sowie kognitiv-behaviorale Verfahren eingesetzt wurden. Zu den zentralen verhaltenstherapeutischen Interventionen zählen graduierte Exposition mit Reaktionsverhinderung, Erlernen von Selbstkontrolltechniken und Stimuluskontrolle sowie Techniken der kognitiven Umstrukturierung. Der bisherige Forschungsstand lässt allerdings noch keine fundierten Schlüsse über die Wirksamkeit einzelner Psychotherapieverfahren zu. Auch medikamentöse Behandlungen wurden durchgeführt, wobei sich Erfolge mit Opiat-Antagonisten und Antidepressiva zeigten, vor allem mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern. Diese konnten in kontrollierten Studien jedoch bisher nicht bestätigt werden. Zurzeit kann daher weder eine psychotherapeutische oder medikamentöse Behandlung noch eine Kombination aus beiden als Methode der ersten Wahl eingestuft werden. Aus diesem Grund werden auch keine spezifischen Therapiekonzepte angeboten. Die Betroffenen sind daher gezwungen, verschiedene Behandlungen auszuprobieren. Unterstützung finden sie unter anderem in Selbsthilfegruppen und durch Selbsthilferatgeber. n
Dr. phil. Marion Sonnenmoser

Essstörungen

Was sind Essstörungen?

Ganz allgemein…
kann man sagen, dass es bei allen Formen von Essstörungen zu einer ständige Beschäftigung mit dem Essen kommt und kennzeichnend ist auch die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und dem Gewicht.
In vielen Fällen spielt die Familiengeschichte eine wichtige Rolle. Betroffene Frauen haben in ihrer Lebensgeschichte nicht selten eine sehr schlechte Erfahrung im Bereich der Sexualität gemacht.

Sehr charakteristisch für Menschen mit Essstörungen ist ein niedriges Selbstwertgefühl, welches durch die oft jahrelange Symptomatik oft noch weiter belastet wird. Jede/r Betroffene mit einer Essstörung hat jedoch einen ganz individuellen (Leidens-) Weg hinter sich bzw. noch vor sich, insofern werden Verallgemeinerungen und einfache Erklärungsmodelle der Realität nicht gerecht.

Problematisch ist das Feststellen einer Essstörung dadurch, dass die Betroffenen sehr geschickt darin sind, diese zu verheimlichen und oft nicht einsehen wollen, dass sie krank sind. Der Anfang einer Essstörung ist häufig eine Diät und besonders gefährdet sind Mädchen und junge Frauen, die um jeden Preis dem gängigen Schönheitsideal entsprechen wollen. Der Wunsch nach der Traumfigur und der Fitnessboom diktieren das Leben vieler Jugendlicher und auch junge Männer werden davon heute vermehrt in den Bann gezogen.

Es ist schwierig, eine Definition dafür zu finden, was “normales” Essverhalten ist und wann genau schon eine Essstörung vorliegt. Aber es gibt ganz charakteristische Verhaltensweisen, die Indiz dafür sein können.

Z.B. wenn man:

  • Mahlzeiten häufig überspringt
  • nur kleine und kleinste Portionen zu sich nimmt

Oder wenn man:

  • immer darauf achtet, genug Essen im Haus zu haben, und sich dann übergibt, wenn man zu viel davon gegessen hat
  • Abführmittel, Diät- und Entwässerungsmittel benutzt, um Gewicht zu verlieren
  • raucht oder übermäßig Sport treibt, um sich vom Hungergefühl abzulenken
  • viel Zeit damit verbringt, seine “Problemzonen” im Spiegel zu betrachten
  • glaubt, fett zu sein, obwohl andere dies ganz anders wahrnehmen
  • weite Kleidung trägt, um seine wahre Figur zu verbergen

Ess-Sucht, Binge-Eating-Disorder

Die Binge-Eating-Disorder ist ein relativ neuer Krankheitsbegriff, der in den USA entwickelt wurde. „Binge-Eating“ lässt sich am einfachsten mit dem Wort „Essattacke“ übersetzen.
Wie bei der Bulimie äußert sich Binge Eating durch wiederholte Heißhungerattacken und Fressanfälle, allerdings ohne anschließendes Erbrechen oder den Missbrauch von Abführmitteln.

Kontrollverlust während der Fressanfälle mit anschließenden Schuldgefühlen

Die Fressanfälle werden oft durch persönliche Stresssituationen ausgelöst.
Diese Krankheit betrifft etwa 2 % der Bevölkerung und ist damit die häufigste Essstörung.
Unter den Übergewichtigen leiden ca. 5 % an der Binge-Eating-Disorder.
Anders als bei der Magersucht oder der Bulimie sind auch viele Männer betroffen, und zwar etwa 35% der Patienten.

Auch bei dieser Krankheit dreht es sich für die Betroffenen fast nur um das Essen. Sie haben ein ungewöhnliches Essverhalten, essen mehr als der Körper braucht, bis sie „übersatt“ sind. Dann stellt sich meist ein unangenehmes Völlegefühl ein.
Oder die Betroffenen müssen essen, obwohl sie eigentlich gar keinen Hunger haben. Oft essen sie allein, während sie sich niedergeschlagen (depressiv) und schuldig fühlen, denn sie können Heißhungeranfällen trotz aller festen Vorsätze nicht widerstehen. Die Betroffenen können ihr Essverhalten wirklich nicht mehr kontrollieren.
Da die Nahrung im Körper bleibt, leiden die Betroffen nicht nur unter den wiederkehrenden Essanfällen, sondern auch unter starkem Übergewicht mit allen seinen Nebenwirkungen (Vgl. Adipositas).

Eine Esssucht liegt dann vor, wenn wenigstens an zwei Tagen in der Woche Essattacken auftreten und dies über einen Zeitraum von sechs Monaten.
Außerdem müssen wenigstens drei der folgenden Punkte zu treffen:
  • Besonders schnelles Essen.
  • Essen bis ein unangenehmes Völlegefühl einsetzt.
  • Essen, ohne hungrig zu sein.
  • Aufgrund von Gefühlen der Schuld, Scham oder Peinlichkeit wird allein gegessen.
  • Nach der Essattacke treten Gefühle von Ekel, Schuld oder Depressionen auf.
  • Die Essattacken werden als belastend empfunden.

Magersucht (Anorexia nervosa)

Die Betroffenen empfinden sich „als zu dick“, auch wenn sie erhebliches Untergewicht aufweisen. Häufig ist Magersucht gepaart mit hohem Leistungsdenken. Ca. 0,5- 1% der Frauen zwischen 12 und 25 Jahren leiden an Magersucht.

Nach den offiziellen Richtlinien gelten folgende Charakteristika als wichtigste Diagnosekriterien:

  • zu niedriges Körpergewicht (weniger als 85% des Normalgewichtes bzw. Body-Mass-Index unter 17,5)
  • große Angst vor Gewichtszunahme
  • Körperbildstörung ( das Gewicht bestimmt den Selbstwert; die Krankheit wird verleugnet)
  • Ausbleiben der Menstruation

Magersucht beginnt oft mit einer Diät, die dann aber kein Ende mehr hat

Zwei Kilo abnehmen zu wollen, kann bei manchen – nicht bei allen!!! – die „Sucht“ nach immer weniger Kilos auslösen. Trotz Untergewicht haben Magersüchtige noch immer das Gefühl, zu dick zu sein. Die Betroffenen weigern sich, ihr altersgerechtes Normalgewicht zu erreichen. Sie essen immer weniger, wissen dafür umso genauer den Kaloriengehalt jedes Bissens, den sie zu sich nehmen. Trotz aller Diäten empfinden sie sich immer noch zu dick, und haben ständig das Gefühl, weiter abnehmen zu müssen.
Magersüchtige unterstützen ihre Diäten zum Teil mit Medikamenten (Appetitszügler, Abführmittel oder Entwässerungsmittel) oder führen selbst ein Erbrechen herbei. Sie ziehen sich immer mehr zurück, vermeiden es, an gemeinsamen Mahlzeiten teilzunehmen.

Die Krankheit wird von Freunden und Familie oft lange nicht wahrgenommen, da Magersüchtige sich oft überangepasst und unauffällig verhalten. Sie verstecken ihren abgemagerten Körper in zu großer Kleidung und fordern von sich sowohl geistige als auch sportliche Höchstleistungen ab, obwohl die Kraft des Körpers durch den Nahrungsmangel stetig nachlässt.

Die Folgen der Krankheit können sehr weitreichend sein und ein tödlicher Ausgang ist nicht selten

Die Krankheit führt zu schweren Entwicklungsstörungen in der Wachstumsphase. Der natürliche notwendige Gewichtsanstieg in der Wachstumsphase bleibt aus. Außerdem ist der Hormonhaushalt massiv gestört. Haarhausfall, trockene Haut, brüchige Nägel sind die Folge. Dies äußert sich weiterhin u.a. bei jungen Frauen durch das Ausbleiben der Regelblutung und bei jungen Männern durch Libido- und Potenzverlust.
Insgesamt reduzieren sich sämtliche Stoffwechselvorgänge auf ein Minimum. Zu weitere Folgeerscheinungen gehören häufiges Frieren und Frösteln durch ein Absinken der Körpertemperatur (Hypothermie). Müdigkeit, mangelnde Konzentration und Schwindelgefühle durch ein Absinken des Blutdrucks (Hypotonie) sind ebenso festzustellen wie eine Verlangsamung des Pulses.
Häufige Symptome sind außerdem Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl nach dem Essen. Wenn die Krankheit vor der Pubertät bereits einsetzt, können die lebensnotwendigen Entwicklungsphasen gehemmt und stark verzögert werden. Erst nach einer Behandlung können diese dann normal abgeschlossen werden.

Eine Magersucht ist immer ein Zeichen für sehr schwerwiegende psychische Probleme

Hinter dem Hungern steht oft die Angst vor dem Erwachsen- und Selbständigwerden. Der Sieg über den Hunger stellt oft ein Triumphgefühl dar und gibt den Betroffenen ein Gefühl von Macht über ihren Körper, wenn sie sich schon in anderen Lebensbereichen als machtlos erleben. Kalorienzählen wird zum Lebensinhalt und die Sorge der anderen wird von vielen als angenehm empfunden – endlich kümmert sich mal jemand um mich! Magersucht ist eine Krankheit, die unbedingt behandelt werden muss, da sonst die Gefahr besteht, dass sie chronisch wird und nicht mehr heilbar ist.

Bulimie (Bulimia nervosa oder Ess- und Brechsucht)

Betroffene essen große Mengen an sehr kalorienreicher Nahrung, die ansonsten eher tabu sind: meist fett- und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel. Bis zu 50 000 Kalorien werden bei einer solchen Attacke gegessen. 

Diese werden anschließend erbrochen, aus Angst zu dick zu werden. Um die riesigen Essmengen wieder „loszuwerden“ setzen die Betroffenen z.B. auch Abführmittel, Appetitzügler, Diuretika (entwässernde Medikamente) und Schilddrüsenmedikamente ein oder zwingen sich zu strengem Fasten und extremer körperliche Betätigung.

Die Ess-Brech-Anfälle werden so gut es geht verheimlicht

Außenstehenden ist es daher fast unmöglich diese Krankheit zu erkennen.
Bulimie kann im Gegensatz zur Magersucht sehr lange für alle anderen nicht erkennbar sein, da es nicht zum extremen Abmagern kommt. Die Kranken behalten meist ihr Gewicht trotz ihrer Essanfälle. Die Ess-Brech-Anfälle werden zu zwanghaften Handlungen, die nun den Tagesablauf bestimmen. Der Leidensdruck verstärkt sich.

Anders als Anorektiker/innen wissen Bulimiker/innen um ihr gestörtes Essverhalten, doch können sie aus eigener Kraft dieses nicht mehr ändern.

Bulimische Menschen sind oftmals sehr kontrolliert

Zwischen den Essattacken haben sie meist ihr Leben äußerlich gut im Griff und sind in ihrem Lebensbereich recht erfolgreich: sie „funktionieren“. Wie schon erwähnt kann sich eine Bulimie auch aus einer Magersucht entwickeln, wenn das ständige asketische Hungerbemühen zusammenbricht und als Schwäche empfundene Eßattacken durch anschließendes Erbrechen wieder revidiert werden sollen.

Internationale Diagnosekriterien sind u.a.:

  • Heißhungerattacken
  • Ausgleichende Maßnahmen zur Vermeidung von Gewichtszunahme
  • Zeitraum: mindestens zweimal pro Woche über drei Monate
  • Starke Abhängigkeit des Selbstwertgefühls von Gewicht und Figur
  • Bulimisches Verhalten ist nicht öffentlich, es führt in aller Regel immer tiefer in emotionale Einsamkeit

Obwohl die Betroffenen durchaus sozial integriert sind und einen großen Freundeskreis haben können, verstricken sie sich immer weiter in die Isolation und in die Krankheit, da sie über ihre heftigen seelischen Turbulenzen im Zusammenhang mit dem Essen nicht sprechen können.
Ein weiterer Faktor, der diesen Teufelskreis aufrecht erhält, ist die Erfahrung, dass das gewünschte Körpergewicht nach den suchtartigen Essattacken durch drastische Maßnahmen wie Erbrechen und Abführmittelmissbrauch tatsächlich einigermaßen effektiv kontrolliert werden kann. Der Preis dafür ist jedoch hoch. Zu den psychischen Beeinträchtigungen gehören Depressionen, die sogar in Gedanken an Suizid münden können, sowie ein immer geringer werdendes Selbstwertgefühl.

Wenn die Krankheit nicht behandelt wird, kann es zu körperlichen Schäden kommen, die auch langfristig bestehen bleiben können:

  • Massive Zahnschäden
  • Entzündungen der Ohr- und Mundspeicheldrüsen
  • Risse in Speiseröhre und Magenwand
  • Menstruationsstörungen
  • Stoffwechselstörungen, v.a. Magen- und Darmbeschwerden
  • Schädigung der Muskulatur und der Niere bis hin zu Nierenversagen
  • Herz-Rhythmus-Störungen und Kreislaufprobleme
  • Haarausfall, brüchige Nägel, trockene Haut
  • niedriger Blutdruck
  • Schwellungen (Ödeme)
  • Die Schädigungen im Elektrolyt- und Wasserhaushaltes des Körpers können zu lebensbedrohlichen Symptomen wie zum Beispiel Herzstillstand führen

Adipositas ist eine chronische Krankheit und kann auch bezeichnet werden als Obesitas (engl. obesity) oder Fettleibigkeit. Dabei handelt es sich um eine übermäßige Vermehrung oder Bildung von Fettgewebe. Im Unterschied zur Binge-Eating-Disorder hat Adipositas in den meisten Fällen nichts mit Sucht zu tun.

Der Mediziner spricht von Adipositas ab einem Body-Mass-Index von 30, von Übergewicht hingegen ab einem Body-Mass-Index von 25. Adipositas kennzeichnet somit einen gewissen Schweregrad von Übergewicht.

Nicht jeder, der Übergewicht hat, ist unbedingt auch psychisch krank

Bei Adipositas kann es sich auch um ein biologisch bedingtes Phänomen handeln.

Esssüchtige berichten oftmals, dass in ihren Familie das Essen eine große Rolle gespielt hat und dass es üblich war, Konflikte oder Traurigkeit mit Essen auszugleichen.
Diese Frauen haben früh gelernt, Gefühle mit Essen zu bekämpfen und sich mit Essen zu trösten.

Das Dick-Sein zehrt oft sehr am Selbstwertgefühl der Betroffenen. Da Schönheit in unserer Kultur gleichgesetzt wird mit Schlankheit, werden dicke Menschen oftmals wegen ihres Aussehens abgelehnt und diskriminiert. Viele sind unzufrieden und unglücklich mit ihrer ganzen Lebenssituation.

Anders als zum Beispiel Magersüchtige haben Esssüchtige das Problem nicht als essgestört wahrgenommen zu werden. Während Magersüchtige mit ihrem Aussehen oft Mitleid und Zuwendung auslösen, gelten Esssüchtige einfach nur als undiszipliniert, obgleich sie unter ihrer Essstörung genauso leiden wie andere. Oftmals führt der Frust dann wieder zum Trösten mit Nahrungsmitteln.

Es ist nicht leicht aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Kurzfristige Diäten wie sie in der Werbung angepriesen werden, helfen auf keinen Fall, sondern führen oftmals zum Gegenteil und sind noch dazu schädlich.

Verschiedene Faktoren können zum Übergewicht führen:

  • Erbliche Vorbelastung: bereits andere Familienmitglieder sind übergewichtig.
  • Eine fettreiche Ernährung.
  • Unregelmäßiges und hastiges Essen erhöht die Gefahr, unkontrolliert zuviel zu essen.
  • .Auf Enttäuschung, Stress, Langeweile, Wut oder Trauer wird mit vermehrtem Essen reagiert. Das Essen dient dann zur Abwehr von Ängsten, Kränkungen oder Depressionen oder ganz allgemein als Überbrückung negativer Empfindungen.
  • Wenig Bewegung: durch weniger Muskelarbeit wird eine schnellere Fettansammlung begünstigt.
  • Bestimmte Krankheiten können Ursache von Übergewicht sein. (z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion)
  • Bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Mittel gegen Depression und Diabetes, Cortison und die „Pille“ können eine Gewichtserhöhung auslösen oder verstärken.
  • Starke Gewichtszunahme in der Schwangerschaft führt häufig zu einem bleibenden Gewichtsanstieg nach der Entbindung.

Übergewicht kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und bedroht die Gesundheit in vielfältiger Hinsicht.

Die häufigsten Begleit- und Folgeerkrankungen sind:

  • Bluthochdruck
  • Zuckerkrankheit Typ-2 (Diabetes mellitus)
  • Fettstoffwechselstörungen, Gicht
  • Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Venenleiden, Unterschenkelgeschwüre, Thrombosen
  • Gelenkerkrankungen durch Verschleiß, Rückenschmerzen, Kniebeschwerden
  • Atemnot und Kurzatmigkeit im Schlaf, anfallsweise auftretende, länger als zehn Sekunden anhaltende Atemstillstände (Schlafapnoe)
  • Fettleber, Gallensteine
  • Krebs, zum Beispiel Brust- und Gebärmutterkrebs, Dickdarmkrebs
  • erhöhtes Unfall- und Operationsrisiko
  • verstärkte Schweißneigung
  • seelische Störungen, zum Beispiel depressive Reaktionen, Minderwertigkeitskomplexe und mangelndes Selbstwertgefühl
Es ist wichtig zu erkennen, was hinter dem übermäßigen Konsum von Essen steht und wie sich diese Ursachen vielleicht ändern lassen.
Dabei solltest du dir auf jeden Fall klar machen, dass du zunächst einmal in deinem Leben etwas ändern musst, damit es dir besser geht. Es ist ein Trugschluss zu glauben: „Wenn ich erst einmal schlank bin, dann wird alles gut!“Viele Frauen scheitern daran, dass sie ihr Aussehen, nicht aber ihr Leben ändern wollen. Mach dir klar, dass es um dich geht, um dein Leben und deine Lebenseinstellung. Wenn du an dir und deinen Problemen arbeitest wird sich langfristig auch dein Gewicht verändern.

Nicht jedes essgestörte Verhalten muss gleich als Krankheit eingestuft werden, kann aber der Beginn einer schwerwiegenden Essstörung sein. Vielleicht geht es dir nun so, dass du merkst, dass das Essen für dich zu einem Problem geworden ist. Dann ist es wichtig, dass du über Hintergründe und die Funktion der Essstörung nachdenkst und dich nicht davor scheust, mit anderen darüber zu sprechen. Das geht am besten mit Hilfe einer professionellen Beraterin oder Therapeutin, die dich unterstützen kann, deine Gedanken und Gefühle zu ordnen und andere, gesündere Lösungsstrategien zu entdecken.

Oder du hast eine gute Freundin, einen guten Freund, bei dem du eine Essstörung vermutest. Dann ist es hilfreich, wenn du weiterhin für ihn / sie da bist und deine Unterstützung anbietest. Wenn es vielleicht schwierig ist, mit ihm /ihr über das Essproblem zu sprechen, akzeptiere dies. Mach dir klar, dass der Teufelskreis der Essstörung ohne professionelle Hilfe kaum durchbrochen werden kann. Familie und Freunde können zwar unterstützend wichtig sein, können jedoch die Krankheit nicht allein heilen.

Es gibt in jeder grösseren Stadt Beratungsstellen und Therapeuten, die sich mit dieser Problematik auskennen. Bei gravierenden Essstörungen ist der Aufenthalt in einer Klinik meist unerlässlich. Dort gibt es spezielle Programme für Menschen mit Essstörungen und die nötige medizinische sowie die psychologische Betreuung sind gewährleistet.

Mehr Informationen und Hilfe zum Thema Essstörungen

  • Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat ein Internetportal über Essstörungen: www.bzga-essstoerungen.de.
  • Unter www.magersucht.de soll die Hilfe zur Selbsthilfe für Betroffene und Angehörige gefördert werden. Dazu werden Informationen rund um die Krankheit bereit gestellt und eine Austausch plattform für Betroffene geboten.
  • Gute Infos und einen Test zum Thema Essstörungen findet ihr unter: www.netzwerk-essstoerungen.ch.
  • Hier gibt es Infos, Adressen von Beratungsstellen und Literaturvorschläge: www.hungrig-online.de.
  • Auf der Seite von Medicine Worldwide werden die verschiedenen Formen von Essstörungen vorgestellt: www.m-ww.de.
  • Homepage einer ehemals Betroffenen mit vielfältigen Kontakt- und Informationsmöglichkeiten rund um das Thema Essstörung: www.lebenshungrig.de.
  • Forum mit viel Möglichkeit zum Austausch über das Thema Binge-Eating und Atypische Bulimie: www.sehnsuchtshunger.de.

Komorbiditäten

Was sind Komorbiditäten?

Als Komorbidität oder Begleiterkrankung (engl. comorbidity) werden in der Medizin ein oder mehrere zusätzlich zu einer Grunderkrankung (Indexerkrankung) vorliegende, diagnostisch abgrenzbare Krankheits- oder Störungsbilder bezeichnet (Doppel- oder Mehrfachdiagnose). Komorbiditäten können, müssen aber nicht – im Sinne einer Folgeerkrankung – ursächlich mit der Grunderkrankung zusammenhängen. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Komorbidit%C3%A4t

Viele Menschen, die Borderline haben, haben noch andere Begleiterkrankung. Je nach dem wie viele das sind, ist die Diagnostik zum Teil recht schwierig.

Grunderkrankung emotional instabile Persönlichkeit – Borderline Typ auch Begleiterkrankungen.  Beispiele:

Rezidivierende depressive Episoden

z. N. Benzodiazepinabhängigkeit

v.a. ADHS im Kindesalter mit Residualsymptomatik im Erwachsenenalter

Essattacken bei anderer psychischer Störung

PCOS

Adipositas permagna

Arterielle Hypertonie

Allergisches und Belastungsasthma

Hüftschmerzen oder Hüftprobleme

Beispiel :

Noch „zu kämpfen“ habe ich mit: den depressiven Episoden. Sie sind jedoch nicht mehr stark ausgeprägt. Ich kann mit ihnen ganz gut umgehen. Auch bin ich immer noch mit Antidepressiva eingestellt. Da sind wir aber am ausschleichen.

Mit den „Benzos“ habe ich zum Glück nichts mehr am Hut. Auch habe ich wirklich nur noch in hammermäßigen Krisen das verlangen danach. Aber auch da weiß ich mit umzugehen.

Der ADHS / ADS Verdacht macht mir öfter zu schaffen weil einfach Chaos herrscht. In mir, wie um mich herum. Ich habe mühe mich zu strukturieren, Dinge fertig zu machen, an Dingen dran zu bleiben. Mein „Perfektionismus“ und mein „viel“ spielen da auch eine große Rolle.  Ich versuche es zu akzeptieren. Es fällt mir aber noch sehr schwer.

Bei den Essattacken / Adipositas gab es eine sehr gravierende Veränderung. Ich habe in den fast 2 Jahren 48 Kilo abgenommen und ich habe endlich das Gefühl – ich habe es im Griff. Die Essattacken, die ich nun hin und wieder habe sind „nichts“ im Vergleich zu früher. Auch die Eingruppierung bei Adipositas ist eine ganz andere. Von Grad 3 zu Grad 1 !!!

Mein PCO und die Insulinresistenz haben sich dank Metformin auch gebessert. Mein Zyklus ist wieder regelmäßig. Auch meine Blutwerte sind um einiges besser.

Bluthochdruck habe ich noch – aber auch da wurde an den Medikamenten etwas verändert. Die Wassertablette ist seit einem viertel Jahr raus. Das Blutdruckmedikament brauche ich aber noch.

Asthmatische Beschwerden habe ich eigentlich fast ausschließlich noch in der Pollenzeit. Sonst gibt es da kaum noch Auffälligkeiten.

 Wie ihr sieht hat sich auch hier vieles zum Positiven verändert

Mai 2014:

Mit der Essstörung, der Depression kämpfe ich wieder vermehrt. Leider. Mir ist klar, das es immer wieder auf und abs geben wird.

Aktuell kam noch die Diagnose Alpträume und PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) hinzu. Nicht das es langweiligt wird, oder? Geahnt hatte ich es schon länger, das aber so zu lesen war doch noch mal was anderes.

 

Was können andere Komorbiditäten zu Borderline sein?

–  Drogenmissbrauch, Alkoholmissbrauch anderer Substanzmissbrauch

–  Posttraumatische Belastungsstörung

–  Magersucht

–  Ess- und Brechsuch

–  Binge Eating

–  Suizidalität

–  Angststörung

–  Dissoziative Störung

–  Schlafstörungen,…

Beschwerden vor und Schmerzen während der Menstruation(PMS)

Beschwerden vor und Schmerzen während der Menstruation

Beispiel: Vor Periode Nieren und Hüftschmerzen durch PMS
ich habe seit längerer Zeit vor meiner Periode tierische Nieren und Hüftschmerzen. Wache dann schon um 5 Uhr auf und kann nicht mehr im Bett liegen bleiben. Komme kaum aus dem Bett weil es so weh tut. Wenn ich dann zwei Stunden auf den Beinen bin sind die Schmerzen fast komplett weg.

Die Beschwerden vor der monatlichen Regelblutung, auch Prämenstruelles Syndrom (PMS) genannt, sind ein eigenartiges Phänomen, welches jede Frau mehr oder weniger kennt.Der Begriff ist eine Zusammenfassung für einen ganzen Beschwerdekomplex, welchen Frauen besonders in den letzten zehn Tagen ihres Menstruationszyklus beschreiben und der schließlich mit dem Einsetzen einer monatlichen schmerz- und krampfhaften Regelblutung endet. Betroffen sind bevorzugt Frauen jenseits des 30. Lebensjahres.

Symptome

Frauen, die unter dem Prämenstruellen Syndrom leiden, sind reizbar, streiten mit Mann und Kindern, haben eigenartige Gelüste auf etwa Eis und Kartoffelchips und leiden unter Stimmungsschwankungen von „himmelhochjauchzend“ bis „zu Tode betrübt“. Die Libido (Lust an der Lust) unterliegt ebenfalls Schwankungen.

Neben diesen psychischen Veränderungen können körperliche Symptome vorhanden sein: Schmerzen im Busen, Kopf- und Unterleibsschmerzen, Völlegefühl, Verstopfung oder Übelkeit. Häufig lagert sich Wasser im Körper ein (Augenlider, Hände, Beine und Füße), damit verbunden ist ein Gefühl der Gedunsenheit.

Jedes einzelne PMS-Symptom kann natürlich als Teil einer anderen Erkrankung oder anderer Ereignisse im Leben gesehen werden.
Was jedoch das PMS-Beschwerdebild charakterisiert, ist ihr zyklisches Auftreten, ihr immer wiederkehrendes, sich wiederholendes Erscheinen.

Diese zahlreichen körperlichen und psychischen Beschwerden verschwinden mit dem Einsetzen einer meistens schmerz- und krampfhaften Regelblutung (Dysmenorrhö).

Ursachen

Hier spielen Störungen des vegetativen Nervensystems eine wichtige Rolle, also des Nervensystems, welches unserem Willen nicht unterliegt. Es gibt auch hormonelle Ursachen.

PMS ist tatsächlich ein ganz normales (physiologisches) Problem, welches in den Regulationsmechanismen der Körperfunktionen begründet liegt.
Zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Tagen des Monats, gehen Körpersignale verloren, werden überfahren oder falsch aufgenommen.

Nicht nur die Periode geht bei vielen Frauen mit Schmerzen einher, auch die zweite Zyklushälfte kann bereits davon betroffen sein. Zahlreiche körperliche und seelische Beschwerden prägen das „prämenstruelle Syndrom“ (PMS), oder, bei noch stärkerer Ausprägung, die „prämenstruelle dysphorische Störung“( PMDS).
Definition

Als prämenstruelles Syndrom (PMS) bezeichnet man in jedem Monatszyklus auftretende, äußerst komplexe Beschwerden bei Frauen, die vier Tage bis zwei Wochen vor dem Eintreten der Regelblutung einsetzen. Nach der Menopause verschwinden sie meist wieder. Sind die Beschwerden schwer ausgeprägt und schränken die Lebensqualität deutlich ein, spricht man von einer „prämenstruellen dysphorische Störung“, kurz PMDS.)
Häufigkeit

Etwa jede dritte Frau im gebärfähigen Alter leidet an mehr oder weniger ausgeprägten Beschwerden während der zweiten Zyklushälfte. Bei 10 bis 20 Prozent der Betroffenen sind die Symptome so schwer, dass sie ärztlich behandelt werden müssen. Meist beginnt die Krankheit im dritten Lebensjahrzehnt.
Ursachen

Die genauen Ursachen des prämenstruellen Syndroms sind bisher nicht geklärt, liegen jedoch im Zusammenhang zwischen zweiter Zyklushälfte (also nach dem Eisprung) und Regelblutung. Wird der Übergang in die zweite Zyklushälfte und die Regelblutung durch Medikamente oder Operationen verhindert, bleiben Beschwerden durch das prämenstruelle Syndrom aus.

In der zweiten Zyklushälfte wird das Gelbkörperhormon (Gestagen) Progesteron produziert, während gleichzeitig die Östrogenausschüttung abfällt. Im Gewebe wird mehr Wasser eingelagert, was schmerzhafte Schwellungen an Brüsten (Mastodynie), Händen und Füßen auslösen kann.

Weitere Faktoren können einzeln oder gemeinsam zur Auslösung oder Verstärkung eines prämenstruellen Syndroms beitragen. Dazu gehören Störungen der Schilddrüse, Infektionen mit Pilzen, Umweltgifte, der Genuss von Koffein oder Nikotin, Schlafstörungen, psychische Belastungen und Bewegungsmangel.
Symptome

Der Schweregrad variiert. Ein Viertel der betroffenen Frauen klagt über ernste Symptome und regelmäßige Befindlichkeitsstörungen, drei bis acht Prozent dieser Frauen leiden unter einer besonders starken Form des PMS, der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS), die sie in ihrem Arbeitsumfeld und sonstigen sozialen Kontakten erheblich behindert.

PMS durch sinkendes Östrogen und Serotonin

Mediziner sprechen dann vom Prämenstruellen Syndrom, also Beschwerden, die in den Tagen kurz vor der Menstruation auftreten. Ursache sind Hormonumstellungen: Nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel und steigt das Gelbkörperhormon Progesteron. Diese Schwankung beeinflusst vermutlich auch die Produktion von Botenstoffen, etwa des „Glückshormons“ Serotonin.

Doch psychische Veränderungen sind nicht die einzigen Symptome eines PMS. Frauenärzte fassen über 150 Beschwerden als PMS zusammen

Man unterscheidet zwischen körperlichen und psychischen Symptomen.
Körperliche Symptome

Einnässen,Bettnässen
Reizblase
Gewichtszunahme durch Wasseransammlungen im Gewebe
Hautveränderungen
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfungssymptome
Übelkeit und Kreislaufbeschwerden
Durchfall
Krämpfe im Unterbauch
Kopf- und Rückenschmerzen
Heißhunger oder Appetitlosigkeit
Schmerzhafte Spannungen, Schwellungen oder extreme Empfindlichkeit gegenüber Berührung der Brüste
erhöhte Sensibilität auf Reize (Licht, Berührung, Lärm, Geruch, Zeit- und Arbeitsdruck)
Migräne
Ohnmacht
Völlegefühl
Schmerzen im Bereich der Geschlechtsorgane und im kleinen Becken beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
Schleimhautreizungen ähnlich Erkältungssymptomen
Aktivierung von latenten Entzündungsherden im Körper
Hüftschmerzen

Psychische Symptome

Stimmungsschwankungen (Gemütslabilität)
Antriebslosigkeit
Hyperaktivität, Ruhelosigkeit
Depressionen oder manische Phasen
Angstzustände
Reizbarkeit
Aggressivität
grundloses Weinen/Lachen
vermindertes Selbstwertgefühl
Heißhungerattacken

Lösungsansätze
Nicht rezeptpflichtige Therapie

Das Vermeiden von salzreichen Speisen, Alkohol, Schokolade und Koffein kann in den letzten Tagen vor Einsetzen der Regelblutung zur Linderung der Beschwerden beitragen.

Durch Sport und Bewegung wird das im Körper gelagerte Wasser schneller abtransportiert. Die dadurch erhöhte Durchblutung löst Krämpfe in der Gebärmutter. Vor allem entspannende Sportarten in der Sonne und an der frischen Luft wie Spaziergänge, Radfahren, Joggen oder Schwimmen wirken depressiven Zuständen entgegen. Auch Entspannungsübungen (autogenes Training, Massagen, Bäder, Yoga usw.) können das prämenstruelle Syndrom abschwächen.

Weiters wirken ausgewogene Ernährung und ausreichender Schlaf mit einem regelmäßigen Schlafrhythmus den Symptomen entgegen.

PMS Symptome: Der Einfluss von Alkohol und Koffein

Alkoholische Getränke gelten als Stimmungsmacher und als Aufputschmittel, die auf kaum einer Feier fehlen dürfen. Einige PMS-Patientinnen neigen außerdem dazu, ihre prämenstruellen Beschwerden mit Alkohol zu bekämpfen. Auch, wenn es vielen im ersten Moment erscheint, als könnten sie mit Alkohol ihre schlechte Laune verbessern, so ist meistens das Gegenteil der Fall. Depressive Verstimmungen in Verbindung mit Alkohol führen eher dazu, dass das Stimmungstief noch extremer wird, auch Aggressionen und Wut werden gesteigert und nicht abgemildert.

Insgesamt verstärkt Alkohol die PMS Symptome, so dass Sie während der zweiten Zyklushälfte möglichst ganz darauf verzichten sollten. Daher gilt: Wer an PMS leidet, sollte Alkohol meiden!

Alkohol verbraucht Vitamine und Spurenelemente

Es ist außerdem erwiesen, dass Alkohol die Aufnahme wichtiger Vitamine und Spurenelemente negative beeinflusst. Dabei wird nicht nur der Vitamin B6-Spiegel nachhaltig gestört . Wissenschaftler gehen außerdem davon aus, dass ein niedriger Serotoninspiegel, wie er beim PMS Syndrom wahrscheinlich ist, ein Suchtverhalten auf Alkohol begünstigt. Wer also an PMS leidet und sich häufiger mal ein „Gläschen“ gönnt, kann leicht in eine Alkoholabhängigkeit hineinrutschen. Auch ohne abhängig zu sein und bei nur mäßigem Alkoholkonsum ist es sehr ratsam, die erhöht benötigten Vitamine und Spurenelemente mit einem hochwertigen Multivitaminpräparat zu ergänzen.

Das Fatale bei Alkoholismus ist: Alkohol ist zwar eine gefährliche Droge, aber Alkohol ist eine Gesellschaftsdroge und der Übergang zur Abhängigkeit ist schleichend. Jedem, der zu viel trinkt, wird es daher leicht gemacht, sich hinter Ausreden wie „Das machen doch alle“ und „So viel trinke ich doch garnicht“ zu verstecken. Wem aus seinem Umfeld mehrfach gesagt wird, dass man zu viel Alkohol trinke, der sollte dies nicht einfach abtun, sondern sich ehrlich mit seinem Alkoholkonsum beschäftigen. Damit aus dem völlig akzeptablen Glas Wein ab und an nicht unbemerkt ein problematischer Dauerkonsum geworden ist.

Koffein beim PMS Syndrom meiden

Das stimulierende und anregende Koffein kommt nicht nur im Kaffee, sondern ebenso in Cola, schwarzem Tee, Energydrinks und Kakao vor. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Koffein Schlafstörungen und Angstzustände verursachen kann, den Blutdruck steigert und die Freisetzung des Stresshormons Adrenalin erhöht. Auch scheint durch die Substanz die Stressempfindlichkeit anzusteigen.

All diese negativen Wirkungen des Koffeins können die typischen PMS Symptome verstärken. Studien haben ergeben, dass die Stärke der PMS Symptome umso größer sind, je höher der Koffeinkonsum ist . Nach dem totalen Verzicht auf Koffein dauert es oft einige Zeit, bis sich die PMS Symptome lindern. Gerade in den ersten Tagen kann es außerdem zu typischen Koffein-Entzugserscheinungen, wie Kopfschmerzen, Erschöpfungszuständen, Reizbarkeit und depressiven Verstimmungen, kommen. Diese legen sich allerdings nach spätestens zehn Tagen wieder.

Niedriger Blutzuckerspiegel: eine Ursache von PMS

Immer wieder stellen Mediziner fest, dass ein erniedrigter Blutzuckerspiegel bei Patientinnen mit PMS gehäuft vorkommt . Da diese so genannten Hypoglykämien zu Heißhungerattacken, Nervosität, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Depressionen und Aggressionen führen können, liegt die Vermutung nahe, dass durch die Unterzuckerung diese typischen PMS Symptome ausgelöst werden.

Bei der Hypoglykämie befindet sich zu wenig Glukose (Traubenzucker) im Blut. Normalerweise wird dies rasch ausgeglichen, da die Bauchspeicheldrüse mithilfe der Hormone Insulin und Glucagon den Blutzuckerspiegel konstant hält. Anscheinend wird aber – möglicherweise durch starke Schwankungen der weiblichen Sexualhormone – die Funktion der Bauchspeicheldrüse bei einigen Frauen in der prämenstruellen Phase gestört. Denn Östrogen erhöht beispielsweise die Sensibilität der Körperzellen auf Insulin, während Progesteron sie abschwächt. Das Stresshormon Adrenalin verstärkt sowohl PMS Symptome als auch die Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Insgesamt sind die Zusammenhänge von Hypoglykämie und dem PMS Syndrom allerdings wenig verstanden.

Vor allem Frauen, die gleichzeitig an Diabetes mellitus Typ 1 und PMS leiden, zeigen in der zweiten Zyklushälfte oft extreme Schwankungen der Blutzuckerwerte 2. Meistens sind diese dann allerdings erhöht, können aber ebenso rasch abfallen.

Ernährungstipps bei niedrigem Blutzuckerspiegel und Heißhungerattacken

Frauen, die während der prämenstruellen Phase an Heißhungerattacken und einem niedrigen oder stark schwankenden Blutzuckerspiegel leiden, sollten besser mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, als nur zwei oder drei große. Auch wenn Sie noch so viel Lust auf Süßes haben, halten Sie sich damit zurück. Denn Schokoriegel, Bonbons und Kuchen sorgen nur kurz für eine Steigerung der Blutzuckerwerte. Obst, Gemüse, Vollkornbrötchen oder Müsliriegel halten den Blutzuckerspiegel wesentlich länger konstant und sorgen so für ein beständigeres Sättigungsgefühl.

Ebenso ist eine Ernährung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Omega 3 Fettsäuren empfehlenswert. Auch Omega 6 Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, aber im Prinzip ist nur die Omega 3 Fettsäuren (EPA und DHA) von Relevanz für die Gesundheit, da die Omega 3 Fettsäuren entzündungshemmend und herzschützend sind. Daher werden Omega-3-Fettsäuren vor allem in der Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. erhöhte Blutfette) und entzündlichen Krankheiten wie Rheuma, Schuppenflechte, Multiple Sklerose, Morbus Crohn und Allergien eingesetzt. Da Omega-3-Fettsäuren mit der stark entzündungsfördernden Arachidonsäure um die selben Enzymsysteme konkurrieren, ist neben einer ausreichend hohen Dosierung vor allem eine regelmäßige Einnahme zu beachten.

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